Wer genau schreibt hier eigentlich?
15. April 2023
Namentlich hatte ich mich ja schon mal vorgestellt. Heute wird’s genauer … aber kurz und knackig und noch lange nicht alles was und wer ich bin …
Ich falle auch gleich mit der Tür ins Haus – seit gut 30 Jahren habe ich eine Autoimmunerkrankung des Dünndarms – das nennt man auf klug – Morbus Crohn. Da kann es unter anderem passieren, dass man mal vor Schmerzen vom Klo fällt oder sich das eine oder andere Mal in die Hosen macht – beides nicht erstrebenswert. Den Rest könnt ihr in schlauen Büchern nachlesen – es soll ja spannend bleiben.
Die ersten 17 Jahre der Erkrankung hat mich kein Arzt oder sonst wer ernst genommen – nicht mal ich selbst hab mich ernst genommen – ich dachte schon, dass ich einfach nur eine Macke habe und mir einrede, dass ich 30x am Tag zur Toilette muss, aber irgendwie war es nicht von der Hand zu weißen, so wie mein Bauch weh tat – ich hab es wirklich versucht zu ignorieren. Es ist beim Versuch geblieben – als mein Hausarzt mich frug ob ich lebensmüde sei, wurde ich etwas wachgerüttelt – hellwach war ich noch lange nicht, zu diesem Zeitpunkt war ich 38 Jahre alt.
Ich suchte nach Antworten, wie wir alle auch, nach dem Seelenheil, nach Harmonie und einem Leben im Fluss – ganz kampffrei und locker leicht … stimmts, so geht es doch Allen oder wenigstens Vielen?
Was habe ich es früher gesucht, bei Menschen, in Diskos, im Schnapsglas, später in Büchern und im Internet.
Manchmal dachte ich, dass ich alles gefunden hätte, bis mich meine Vergangenheit und meine Aufgaben hier im Leben wieder einholten. Ich meinte es bei meinen Partnern zu finden – bei denen fand ich es am wenigsten – bzw. ich fand mit jedem Mann mehr in meinem Leben, mehr zu mir selbst. Und ich merkte mit jedem Jahr mehr, dass all die Wahrheiten in mir selbst sind und dass alles was ich wirklich brauche schon da ist.
So, jetzt war das wieder so theoretisch – ich mags ja praktisch und möchte euch Beispiele geben in denen ihr euch wiederfindet und die euch evtl. helfen können.
Das hört man doch ganz oft – hör auf dein Herz – schon mal gehört oder gelesen, stimmts? Oder die Wahrheit findest du in deinem Herzen … ja Phrasen klopfen kann ich. Nur muss ich euch sagen, das geht wirklich – man kann das „hören“ oder fühlen oder eben einfach wissen!
Manchmal ist es eben einfach ein Gefühl des Wissens, einer Klarheit wie sie klarer nicht sein kann. Jeder weiß, dass es morgen wieder hell wird und dass die Sonne auch da ist, wenn wir sie nicht sehen.
Nun aber mein kleiner Tipp – ihr habt eine Entscheidung zu treffen und wisst ums Verrecken nicht was richtig und was „falsch“ ist – werft ne Münze! Das heißt, ihr stellt euch in Bezug auf euer Problem eine Frage die ausschließlich mit Ja oder Nein zu beantworten ist. Ja bekommt Zahl, Nein bekommt Kopf – und jetzt los… seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden??? Nein? Suuuuper – ihr fühlt nun eure wirkliche Antwort – eure Wahrheit! Also nehmt genau das Gegenteil – und wenn ihr euch damit wohl fühlt – ist es eures. So mach ich das immer, wenn ich mich mal wieder schwer tue mit einer Entscheidung.
Ach und noch was, das kann im Nachhinein auch nach hinten losgehen – dann war vielleicht der Verstand am werkeln oder ihr solltet genau diese Erfahrung machen – seid gnädig mit euch – wir sind hier zum Lernen.
Probierts mal aus…
Der Mut der Verzweiflung
02. April 2023
Mutig sein will jeder – oder? Aber wann ist mutig sein, wirklich mutig?
Früher war ich eher der Typ – no Risk – no Fun… das hat Vor – und vor allem auch echte Nachteile. Diese no Risk-no Fun – Katharina hat sich oft in die Bredouille gebracht.
Heute, mit Abstand empfinde ich diese Art von Mut – als den Mut der Verzweiflung.
Wie verzweifelt muss ein Mensch sein um in blinden Aktionismus zu verfallen? Weil, der Istzustand so unerträglich ist, alles besser erscheint – außer, das JETZT und das WAS IST – dass einem nichts Besseres einfällt, als zu springen – ins kalte Wasser zu springen und zu schwimmen, zu zappeln, zu kämpfen aus Angst unterzugehen – einfach um zu überleben.
Von außen betrachtet erscheint mir das eher wie ein Weglaufen und ein auf die „Angst was kommt“ scheiß ich gleich mit!
Da regiert doch dann doch die Angst und nicht der Mut. Vielleicht ist es – um in allem das Gute zu sehen, auch eine gewisse Klarheit, zu wissen, dass es eine Veränderung geben muss. Nur scheint in dem Moment nicht klar zu sein, dass jede Veränderung im Außen, im kleinen Inneren beginnt – das heißt, alte Strukturen zu verlassen, seine Komfortzone zu erweitern.
Das war jetzt die Theorie – nun kommt die Praxis – meine persönliche Praxis:
Immer und immer wieder war ich gezwungen meine Komfortzone zu verlassen, wenn ich mich wirklich und wahrhaftig weiterentwickeln wollte. Oft bin ich schnellen Bauchentscheidungen gefolgt, welche manchmal nicht zu Ende gedacht waren und mich dann noch mehr in den Abgrund drängten.
Da ich aber gelernt hatte, dass ich die Suppen die ich mir selbst einbrockte auch selbst auslöffeln musste – hatte ich immer gut zu tun 🙂
2019, an einem meiner gesundheitlichen Tiefpunkte, verließ mich mein Partner – ich stand mal wieder vor einem ganz persönlichen Scherbenhaufen – der Traum vom trauten Heim und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage, war aus und vorbei.
Die Trauerphase hielt 2 Jahre an – Ich war so verzweifelt, ich zweifelte an mir in meiner Gesamtheit und wollte und konnte nicht mehr mutig sein, ich wollte nur noch meine Ruhe und hatte so gar keine Lust mehr auf das Mutigsein und doch war diese leise Stimme in mir – Katharina, da ist noch mehr, du kommst aus der Nummer raus …
in diesen 2 Jahren erfand ich mich neu, kümmerte mich ausschließlich um mich, schmiedete Pläne, schrieb was das Zeug hielt – ich schrieb mir alles von der Seele, reflektierte mich und arbeitete hart an mir.
Nun wusste ich, dass auch ich viele Blockaden hatte und wie ich sie auflösen konnte – es blieb mir nichts anderes übrig als mich meinen Ängsten zu stellen, durch sie durch zu gehen, sie zu erleben, sie zu fühlen – ich malte mir den worst Case aus und bemerkte, dass dieser mich nicht umbringen kann – ab dem Moment ging es bergauf.
Was ich euch sagen möchte, euch ans Herz legen möchte – gebt euch niemals nie nicht auf, ihr dürft Angst haben, ihr dürft weinen und toben, ja ihr dürft euch auch mal verkriechen, nur im Namen eurer Seele – gebt niemals auf. NIEMALS, denn das Leben, das Universum, Gott hat viel mit euch vor – ihr seid alle sosooo besonders.
Ja seid verzweifelt UND ja, dann seid ihr wieder mutig.
Verfasst im September 2020…