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Der Mut der Verzweiflung

Mutig sein will jeder – oder? Aber wann ist mutig sein, wirklich mutig?

Früher war ich eher der Typ – no Risk  – no Fun… das hat Vor – und vor allem auch echte Nachteile. Diese no Risk-no Fun – Katharina hat sich oft in die Bredouille gebracht.

Heute, mit Abstand empfinde ich diese Art von Mut – als den Mut der Verzweiflung.

Wie verzweifelt muss ein Mensch sein um in blinden Aktionismus zu verfallen? Weil, der  Istzustand so unerträglich ist, alles besser erscheint – außer, das JETZT und das WAS IST – dass einem nichts Besseres einfällt, als zu springen – ins kalte Wasser zu springen und zu schwimmen, zu zappeln, zu kämpfen aus Angst unterzugehen – einfach um zu überleben.

Von außen betrachtet erscheint mir das eher wie ein Weglaufen und ein auf die „Angst was kommt“ scheiß ich gleich mit!

Da regiert doch dann doch die Angst und nicht der Mut. Vielleicht ist es – um in allem das Gute zu sehen, auch eine gewisse Klarheit, zu wissen, dass es eine Veränderung geben muss. Nur scheint in dem Moment nicht klar zu sein, dass jede Veränderung im Außen, im kleinen Inneren beginnt – das heißt, alte Strukturen zu verlassen, seine Komfortzone zu erweitern.

Das war jetzt die Theorie – nun kommt die Praxis – meine persönliche Praxis:

Immer und immer wieder war ich gezwungen meine Komfortzone zu verlassen, wenn ich mich wirklich und wahrhaftig weiterentwickeln wollte. Oft bin ich schnellen Bauchentscheidungen gefolgt, welche manchmal nicht zu Ende gedacht waren und mich dann noch mehr in den Abgrund drängten.

Da ich aber gelernt hatte, dass ich die Suppen die ich mir selbst einbrockte auch selbst auslöffeln musste – hatte ich immer gut zu tun 🙂

2019, an einem meiner gesundheitlichen Tiefpunkte, verließ mich mein Partner – ich stand mal wieder vor einem ganz persönlichen Scherbenhaufen – der Traum vom trauten Heim und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage, war aus und vorbei.

Die Trauerphase hielt 2 Jahre an – Ich war so verzweifelt, ich zweifelte an mir in meiner Gesamtheit und wollte und konnte nicht mehr mutig sein, ich wollte nur noch meine Ruhe und hatte so gar keine Lust mehr auf das Mutigsein und doch war diese leise Stimme in mir – Katharina, da ist noch mehr, du kommst aus der Nummer raus …

in diesen 2 Jahren erfand ich mich neu, kümmerte mich ausschließlich um mich, schmiedete Pläne, schrieb was das Zeug hielt – ich schrieb mir alles von der Seele, reflektierte mich und arbeitete hart an mir.

Nun wusste ich, dass auch ich viele Blockaden hatte und wie ich sie auflösen konnte – es blieb mir nichts anderes übrig als mich meinen Ängsten zu stellen, durch sie durch zu gehen, sie zu erleben, sie zu fühlen – ich malte mir den worst Case aus und bemerkte, dass dieser mich nicht umbringen kann – ab dem Moment ging es bergauf.

Was ich euch sagen möchte, euch ans Herz legen möchte – gebt euch niemals nie nicht auf, ihr dürft Angst haben, ihr dürft weinen und toben, ja ihr dürft euch auch mal verkriechen, nur im Namen eurer Seele – gebt niemals auf. NIEMALS, denn das Leben, das Universum, Gott hat viel mit euch vor – ihr seid alle sosooo besonders.

Ja seid verzweifelt UND ja, dann seid ihr wieder mutig.