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Ich habe zu oft auf Situationen geschi..en…

Jeder geht mit Situationen, die mal so vollkommen anders geplant waren und schief gingen, anders um.

Ich gehörte zu der Fraktion – da scheiß ich drauf. Morbus Crohn lässt grüßen – um mal eine psychische Verbindung herzustellen.

Ging es mir mit dieser Einstellung gut? Oberflächlich betrachtet – ja! Damals war ich sogar stolz darauf in der Lage zu sein, gewisse Dinge nicht an mich ran zu lassen. So stürzte ich nie in tiefe emotionale Löcher, ich schüttelte mich kurz und weiter gings.

Langfristig betrachtet und nun mit der nötigen Reife, sehe ich das alles etwas anders.

Ich hatte mich einfach geweigert die Situationen in ihrer Gesamtheit zu betrachten, alle dazugehörigen Gefühle an mich ran zu lassen UND sie auch zu fühlen.

Diese Angst, wenn sich alles in mir zusammenzog, ich hatte Schiss, einfach nur Schiss – also hab ich das alles in mir versteckt und die coole Socke raushängen lassen – immer gestrahlt und gelacht, gekichert – nichts zu ernst genommen – ach das schaff ich mit links, war mein Motto.

Ich nahm mich nicht ernst, wollte die Realität verdrängen – und wunderte mich, weshalb mich auch kaum jemand ernst nahm.

Nur wenige Menschen in meinem Umfeld wussten genau wo ich stand und mit welchen Dämonen ich kämpfte. Sie mussten mich nur ansehen um zu sehen wie es wirklich um mich bestellt war – sie durften mich schwach sehen, das kleine Häufchen Unglück, so wie ich manchmal fühlte.

Auch heute gibt es Momente, vor allem, wenn es mir gesundheitlich nicht gut geht, da verstecke ich die Schmerzen, lass mir nichts anmerken und leide still und leise vor mich hin.

Warum mache ich das immer noch?

Ich mag niemandem zur Last fallen, möchte keine Extrawürste gebraten haben, will nicht im Mittelpunkt stehen, bemutteln soll mich bitte auch keiner – allerdings nehme ich mich nun ernst, meine Schmerzen, mein Unwohlsein – und manchmal bin ich sehr, sehr traurig.

All die Gefühle die hochkommen wollen, versuche ich mehr und mehr zuzulassen – sie dürfen da sein, sie wollen gefühlt werden. Und nein, deshalb fühle ich mich nicht mehr schlecht und denke, dass ich megastark sein muss – ich darf auch schwach sein und sogar weinen, wenn mir danach ist.

Seid bitte alle zuerst gnädig mit euch selbst, lasst alles zu, jedes Gefühl was sich zeigen möchte – fühlt es.

So fällt es euch leichter mit euren Mitmenschen ebenso gnädig zu sein – sie so sein lassen zu können, so wie sie sind.

Jeder von uns hat seine Päckchen zu tragen bzw. mit der Zeit kann er sie auspacken und erkennt womöglich die Geschenke dahinter.

Das Leben meint es am Ende immer gut mit uns – wir sind hier um uns zu ent – wickeln, zu wachsen und die beste Version unserer Selbst zu werden.

Und ja, das kann sich nervig anfühlen, wenn es ständig im Getriebe ruckelt, kaum was glatt läuft und alle um dich rum nur noch nerven.

Aber auch diese Phasen sind nur Phasen – ihr bekommt auch Zeiten wo alles recht glatt läuft und ihr mal durchatmen könnt – wichtig ist – nehmt diese Phasen wahr, geht mal in den Rückzug um euch zu erholen – und wenns nur 10 Minuten sind.

Ihr seht – auch ich bin auf dem Weg, so wie wir alle. Die einen haben schwere Anstiege auf dem Weg, andere gehen entspannt.

Ich lass mich nicht unterkriegen, ich liebe mein Leben mit allen Facetten die es mir bietet – ich lerne jeden Tag.

Ich wünsch euch von Herzen eine gewisse Leichtigkeit, Hoffnung, Freude und gaaanz viel Mut. Macht weiter und habt ein Lächeln auf den Lippen.

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