Es ist Januar 2020, vor 6 Tagen wurde mir 50 cm Dünndarm entfernt – ich hatte vor dieser Operation Angst – ich schob sie vor mir her und redete mir ein, dass es mir gut – ach was – sehr gut geht. Meine Schmerzen hatte ich bei einem normalen Tagesablauf recht gut im Griff – wir hatten uns arrangiert.
Schmerzen können einen in eine gewisse Einsamkeit treiben – man lässt sich dahintreiben. Zuerst fühlt es sich gar nicht schlimm an, und man kann es genießen seine kleinen und großen Schrulligkeiten zu pflegen, zu frönen. Es macht sogar Spass, gerade wenn man sieht wie viele Menschen Probleme haben die man selbst nicht hat und man sich einredet, alles glitzert und ist bunt – man spürt sie nicht die Einsamkeit.
Vor Weihnachten sah ich mir jeden Abend eine weihnachtliche Schnulze an und hatte immer wieder nur eins im Kopf – wer denkt sich solche rührseligen Geschichten aus? Und vor allem warum???
Ähnlich wie diese ganzen Utopiefilme – da gibt es ja ne Menge Beispiele die noch in den 60gern vollkommen hirnrissig waren und heute zum normalen Wahnsinn gehören.
So und jetzt die große Frage – warum wird diese ganze Liebe, dieses Verständnis, der Respekt und die Bedingungslosigkeit nun nicht endlich auch mal wahr???
Ich denke das ist recht einfach zu beantworten – im Außen kann man schnell was verändern und etwas Bahnbrechendes erfinden – nur wenn es um unser Inneres geht haben wir Angst – es ist die Angst die all diese Filme mit so viel Wärme und Liebe nicht wahr werden lassen.
Jetzt sitze ich hier und es ist Sonntagabends und mir schießt der oben genannte Bibeltext in den Kopf. Warum nur – ich wusste es gleich.
Sind es nicht die Kinder die an Bedingungslosigkeit, an Liebe, Wärme, Gemeinsamkeiten, Geborgenheit und all die Werte glauben, die doch an sich normal sein sollten, weil sie menschlich sind – in uns allen angelegt sind.
Und sind wir mal alle ehrlich – jeder will das – genau das!!!! Das heißt also – Wahrlich, ich sage euch, so ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nimmermehr in das Reich des Himmels eingehen.
Der Himmel ist hier, jetzt, da wo wir sind und jeder kann ihn sich so machen wie es ihm gefällt, dann können all diese Filme wahr werden – Wirklichkeit werden.
Es liegt also an uns – machen wir was draus.