Was hab ich mich über die Jahre mit Liebesbeziehungen schwer getan!!
Früher war ich der Meinung, dass ich alles über Partnerschaften weiß
und dass grundsätzlich ich alles richtig machte und mein Partner natürlich alles falsch.
So ein Schmarrn… Natürlich hab ich mir nicht eingebildet alles zu wissen bzw. alles richtig zu machen.
Allerdings hatte ich klare Vorstellungen wie eine Beziehung funktionieren könnte.
Einmal hatte ich sogar die Wahnvorstellung alle meine Werte in einer Tabelle zu verankern – um dort NIEMALS davon abzurücken. Heute greife ich mir an den Kopf, wenn ich darüber nachdenke – allerdings hat es mir sehr geholfen, meine eigenen Werte zu erkennen um später zu bemerken, dass das Leben dazwischenkommt, ich mich entwickle und sich meine Werte immer wieder ändern können – sprich – sie schrumpfen auf das Nötigste je älter ich werde.
Natürlich habe ich doch noch die eine oder andere Aufgabe, die ich für mich selbst zunächst lernen darf – das Lernen wird wohl in diesem kein Ende finden und darauf freue ich mich.
Was ich alles aus all diesen, manchmal wirklich vermasselten, Beziehungen mitgenommen habe, möchte ich heute mit euch teilen.
Der erste und wichtigste Punkt ist und bleibt – die Ehrlichkeit!
Egal was ihr verbockt habt – euer Partner sollte es wissen. Ja, alles!!
Und da sind wir auch gleich beim zweiten wichtigen Part – Kommunikation. Je schwieriger das Thema um so ruhiger solltet ihr miteinander sprechen.
Natürlich kann es mal hoch hergehen und man kann dabei aus der Rolle fallen – schließt das Gespräch dennoch mit ruhigen Worten ab, dass kann auch mal zeitversetzt stattfinden, solltet ihr zu sehr aus dem Rahmen gefallen sein.
Und sprecht wirklich miteinander – tauscht euch über eure Gefühle aus, über Wahrnehmungen und lasst bitte die Wahrnehmung des anderen gelten, es sind seine und sie sind berechtigt – vor allem dann, wenn ihr euch angegriffen fühlt. Kommuniziert im Anschluss eure eigenen Wahrnehmungen.
Ich dreh noch heute frei, wenn ich meinem Freund erkläre was mir grade missfällt und er seinen Satz mit – du hast aber auch… beginnt. Da muss ich echt aufpassen, dass ich im Rahmen bleibe – und genau hier, habe auch ich noch eine Baustelle.
Dritter Punkt – wieder – Kommunikation. Ich meine damit, bleibt im Gespräch – egal wo es grad brennt, redet miteinander.
Und wenn ihr grad eure Ruhe braucht – sagt es. Wenn ihr momentan keine Nähe ertragen könnt – sagt es.
Was uns hilft ist, dass wenn sich`s grad komisch anfühlt und jeder sich zunächst alleine mit der Situation auseinandersetzen will, zu sagen – es hat nichts mit dir persönlich zu tun, ausschließlich mit mir und ich möchte das zuerst für mich alleine klären.
Wir haben das große Glück, dass wir uns für solche Aktionen ganz gut räumlich trennen können.
Später (das kann auch mal paar Tage dauern) finden wir wieder zusammen und besprechen alles.
Also, lasst euch Raum, aber bleibt in Kontakt.
Vierter Punkt – Selbstliebe/ Würde. Da rollen wahrscheinlich einige mit den Augen. Dennoch sage ich euch, es ist essenziell.
Was Selbstliebe nicht bedeutet ist Egoismus – nach dem Motto, Hauptsache mir geht es gut, was mit dem Anderen ist, ist egal.
Nein – es geht darum sich anzunehmen mit all seinen Ecken und Kanten, für sich selbst zu sorgen, seinen Körper zu lieben, für seine eigene Meinung einzustehen, seine Gefühle und Wahrnehmungen anzuerkennen, sich selbst immer wieder zu reflektieren und ggf. neu einzunorden und ja, dazu gehört auch, dass man sich entschuldigen kann.
Und das Ganze würdevoll in der vollsten Überzeugung seines Selbstwertes ohne das Gegenüber zu kompromittieren.
Das ist für einige schon ne Hausaufgabe!
Punkt fünf – Partner sind keine Retter oder übernimm Verantwortung!
Als ich jung war, dachte ich noch dass ein Partner mich ganz macht, dass ich nur eine Hälfte bin und die andere wäre ein Partner. Hollywood lässt grüßen.
Das hab ich wirklich schnell gelernt – mich rettet niemand, zieh die Karre alleine aus dem Dreck.
Was ich damit meine ist, dass jeder für seine eigene Entwicklung zuständig ist, seine Vergangenheit selbst aufarbeiten muss – das kann einem niemand abnehmen.
Natürlich darf, sollte man sich Hilfe holen – in vielen Fällen ist das sogar unabdingbar. Den Weg geht man am Ende dennoch alleine und durchwandert das eine oder andere Tal erneut um im Anschluss frei und neu daraus hervorzugehen.
Wenn du so richtig was verbockt hast, übernimm die Verantwortung dafür – Löffel die Suppe aus, die du dir eingebrockt hast.
Oder ziehe Konsequenzen, wenn dein Partner immer wieder deine Grenzen übertritt – übernimm auch hier die Verantwortung für dich. Stehe zu dir und deinen Werten.
Ja, manchmal kommt man an einen Punkt, da geht es nicht weiter und du gehst deinen Weg als Single. Auch das ist ok.
Punkt sechs – Keine Kompromisse – besser ein Wir – Gefühl
Immer wenn ich jemandem erkläre, dass ich grundsätzlich keine Kompromisse eingehe werde ich vollkommen verstört angeguggt.
Dann muss ich es jedes Mal erklären, was genau ich damit meine.
Für mich ist jeder Kompromiss ein fauler Kompromiss. Denn in meiner Definition ist ein Kompromiss etwas was ich dem Anderen zu Liebe tue ohne es von Herzen wirklich selbst zu wollen.
Beispiel: der Partner will am Sonntag seine Eltern besuchen und du hattest eigentlich einen vollkommen anderen Plan.
Nun wirst du unter Druck gesetzt und sollst doch bitte trotzdem mitkommen. Du fühlst es aber nicht und willst einfach nicht mit.
Nun kann dein Partner von dir einen Kompromiss „erwarten“ – der könnte wie eine Verhandlung aussehen, wenn du diesmal mitkommst, machen wir im Anschluss dies oder jenes. Oder nächstes Wochenende kannst du dann entscheiden.
Du kannst dich natürlich auf diesen Handel einlassen, fühlst dich aber dennoch unwohl – fauler Kompromiss.
Wir suchen dann nach Alternativen, also einer völlig anderen Herangehensweise mit der wir uns beide wohl fühlen.
Vor kurzem hörte ich einen Vortrag von Kurt Tepperwein und seiner Frau Nada.
Die beiden berichteten, dass sie unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch einen Weg fanden zusammen glücklich zu sein – sie suchten nach Alternativen.
Das bliess natürlich genau in mein Horn und bestätigte meine Sichtweise und, dass auch wir auf dem richtigen Weg sind.
Vielleicht regt dich das zum Nachdenken an – es würde mich sehr freuen.
Siebenter Punkt – Freiraum/ Alleinsein
Wenn ein Mensch nicht gelernt hat mit sich alleine glücklich und zufrieden zu sein ist er nicht bereit für eine Partnerschaft – finde ich jedenfalls.
Hierbei geht es auch ein wenig um Kontrollverlust und Vertrauen.
Bei uns ist das so, dass mein Freund fast den ganzen Sommer unterwegs zum Arbeiten ist.
Da habe ich sehr viel Zeit zum alleine sein – in dieser Zeit gehe ich meinen Hobbys nach und zelebriere sozusagen Selbstliebe pur. Ich habe vollstes Vertrauen zu ihm und er zu mir. Manchmal hören wir uns tagelang nicht – und das ist ok für beide.
Wir lassen uns den Freiraum.
Auch wenn er dann Heim kommt und gern seinen Hobbys nachgehen möchte, lasse ich ihn das von Herzen gern tun – was hab ich denn davon, wenn er dann schlechte Laune bekäme, weil er am Ende noch Kompromisse eingehen müsste?
Wichtig ist nur, dass ihr immer wieder zusammenfindet und da sind wir bei
Punkt acht – geneinsame Projekte.
Diese ermöglichen es euch immer wieder im Gespräch zu bleiben.
Sucht euch was, was beiden Freude macht und geht es an.
Denn damit ist
Punkt 10 – die Kommunikation gesichert.
Reden hilft….
Wer Hilfe braucht meldet sich gern bei mir, sei dir allerdings bewusst, dass ich neutral bleiben werde und mich nicht zu einer Seite positionieren werde.
Denn jeder Mensch ist im Kern gut, manche haben es nur vergessen…
Ich biete dir ausschließlich Hilfe zur Selbsthilfe – am Ende übernimmst du die Eigenverantwortung für dich selbst.
PS: alles was ich hier schreibe entspringt aus mir selbst und hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Richtigkeit. Geht bitte eigenverantwortlich damit um.