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Was hat der Kreisverkehr um den Arc de Triomphe in Paris mit Gerechtigkeit und Strafe zu tun?

Ich feiere diese Überschrift und kichere leise vor mich hin, weil ich mir die ganze Zeit eure Gesichter mit den tausenden Fragezeichen vorstelle – keine Bange, ich erklär es euch sehr gern.

Kürzlich hörte ich einen Podcast von Neale D. Walsch – Das Erwachen der Menschheit (YouTube von Martin Schumacher)

In diesem erzählte er, eine für mich, sehr offenbarende Metapher über Gerechtigkeit und Strafe, dass diese in einer hoch entwickelten Gesellschaft keine Rolle mehr spielen würden.

Könnt ihr euch das auch nur ansatzweise vorstellen – keinerlei Regularien mehr??? Keine Kontrolle??? Jeder ist auf sich selbst gestellt und trägt die volle Verantwortung??

Unser Verstand macht uns augenblicklich weiß, dass sowas natürlich absoluter Schwachsinn ist und nie und nimmer funktionieren kann – stimmts???

In der Metapher wird erklärt, dass es genau so im Kreisverkehr um den Arc de Triomphe jeden Tag zu jeder Stunde passiert – denn in diesem Kreisverkehr gibt es keine Regularien, keine Polizei die den Verkehr lenkt, keine Ampeln – nicht mal Fahrspuren und Beschilderungen.

(ich muss gestehen, dass ich selbst noch nie in Paris war und somit diesen Kreisverkehr auch nicht befahren habe und euch somit auch nicht aus eigener Erfahrung sagen kann, ob dem wirklich so ist – meinen Recherchen nach solls wohl stimmen)

Das wirklich Erhellende daran ist, dass dort weniger Unfälle passieren als auf der 150m entfernten Champs – Èly·sées, die in diesen Kreisverkehr hineinführt.

Auf dieser berühmten Straße gibt es Polizei, Verkehrsschilder, Ampeln, Fahrspuren, Regularien– alles was das Kontrollherz begehrt – und eben deutlich mehr Unfälle als auf dem Kontrollverlustkreisverkehr.

Neale sagt dazu – dass wir ganz genau wissen wie wir uns verhalten sollten, wenn es keine Vorschriften und Regeln gibt – er nennt es ganz einfach den Überlebenstrieb – denn, wenn man dort Auto fährt ist man hellwach und hochkonzentriert, die Autos fahren kreuz und quer, man ist schier überfordert und muss sich extrem konzentrieren um dort unbeschadet rauszukommen. Jeder ist gezwungen auf den anderen UND auf sich selbst zu achten, jeder ist sich der Gefahr bewusst. Selbst wenn jemand einen Fehler macht, sieht man das kommen und kann es kompensieren. Denn es geht ums ÜBERLEBEN – in solchen Momenten ist man sehr bewusst und einem selbst wird bewusst, wie wichtig es ist, sich um sich selbst UND um seine Mitmenschen zu kümmern – und für sein eigenes Handeln gerade zu stehen.

Und mit Mal sind Regeln, Strafen und Gerechtigkeit überhaupt nicht mehr notwendig – somit ist Gerechtigkeit nicht erst nach einer Tat von Nöten, denn ein erwachter Mensch handelt stets selbstverantwortlich, also von Anfang an korrekt.

Bisher glaubten wir, dass Gerechtigkeit durchgesetzt werden muss nachdem etwas Unrechtes getan wurde – deshalb brauchen wir Regularien, wie Justiz, Polizei, Gesetze ect. um alles wieder gut zu machen.

Warum dann also nicht gleich korrekt handeln und auf sich UND die anderen achten??

Autsch, das hat gesessen oder?? Schüttelt ihr euch auch noch? Da kommen so sooo viele Abers hoch – das geht doch nicht, weil… aber nein, man muss doch…

Auch ich muss da schlucken und mir fällt nicht gleich ein, wie wir aus der Gerechtigkeits- und Strafennummer rauskommen könnten. Zumal hier noch so einige Menschen um uns herum sind, die auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind oder Schlimmeres im Schilde führen.

Letztlich geht’s doch darum wirklich authentisch zu sein, auf sich zu achten UND die anderen im Blick zu haben, Gefahren kommen zu sehen UND auszubalancieren, Verantwortung zu übernehmen – vorzuleben wie es korrekt ist.

Wie geht man jetzt damit um, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt?

Neale sprach ja über den Überlebenstrieb – also achtsam sein, reagieren BEVOR etwas passiert, auf alle und alles achten.

OHHHH ja, das kann anstrengend sein, da kann man nicht mehr wie ein Traumtänzer durch sein Leben latschen… und alle anderen für seinen Zustand verantwortlich machen.

Da heißt es achtsam durchs Leben gehen, so geht man jeder Ungerechtigkeit aus dem Weg – eben so wie man lebend aus dem Kreisverkehr um den Arc de Triomphe rauskommt, weil man hoch konzentriert unterwegs war und ist und in Zukunft sein wird.

Noch ein kleines Beispiel – denn wir haben hier öfter das Thema Gerechtigkeit zu Hause.

In regelmäßigen Abständen gibt es – du hast aber auch – Diskussionen. Meinem Partner geht es dann um das Thema Gerechtigkeit – er fühlt sich ungerecht behandelt und mahnt dann mit den Worten – du hast aber auch – an, dass es eine Unstimmigkeit gibt.

Nun ist es ja so, dass zunächst jeder im Kreisverkehr einer Partnerschaft auf sich und dann den anderen achten sollte und im Eifer des Gefechts, also im Alltag wird jeder von uns das eine oder andere Mal unbewusst, weil auch wir auf dem Weg des Bewusstwerdens sind.

Wir versuchen dann einen Konsens oder wenn notwendig eine Alternative zu finden, oft entstehen auch Pat- Situationen, die wir lernen einfach so stehen lassen zu können und dennoch den Kontakt nicht zu einander zu verlieren.

Wir üben sozusagen bedingungslose Liebe – Je achtsamer wir miteinander umgehen um so entspannter wird das Leben.

Wenn jeder im Kleinen damit beginnt, kann das zu was ganz Großem werden.

Diese Prozesse dauern einen Moment, oft wollen wir dann alles auf einmal umsetzen und immer so bewusst wie nur möglich sein, da grätscht allerdings unser Ego immer mal dazwischen. Ich denke, wenn wir diese Achtsamkeit Stück für Stück integrieren wir das wie so ein Schneeballsystem was immer und immer größer wird – allerdings ist Achtsamkeit das A und O.

Eure Katharina

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